Auch in diesem Jahr soll die von der Bezirksgruppe Dresden ins Leben gerufene Vortragsreihe „Furchtlose Juristen“ fortgesetzt werden. Die nächste Veranstaltung der Reihe findet statt am
Dienstag, den 11. November 2025, um 17:00 Uhr
im Schwurgerichtssaal des Landgerichts Dresden
und trägt den Titel
"Kaltblütiger Mord?
Das Freiberger Blutbad 1923 und Oberstaatsanwalt Asmus – ein Lehrstück über
Ermittlungen zwischen Objektivität und Weisungsgebundenheit der
Staatsanwaltschaft".
Es war eines der brutalsten Ereignisse des Krisenjahres 1923 in Deutschland. Am 27. Oktober 1923 erschütterte ein entsetzliches Blutbad Sachsen und das Deutsche Reich. In Freiberg starben bei zwei Reichswehr-Einsätzen 29 Menschen, bis zu 82 wurden schwer verletzt. Der vor Ort für den Inneren Frieden zuständige Oberstaatsanwalt Dr. Asmus ermittelt – getreu dem Grundsatz, Teil der objektivsten Behörde der Welt zu sein – in alle Richtungen. Und so gerät dieser selbst in die Mühlen der Justiz – gefangen zwischen Berufsethos, republikanischer Gesinnung und seiner Weisungsgebundenheit.
Prof. Dr. Mike Schmeitzner – Historiker, Professor am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden und außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte – hat im Rahmen einer Forschungen zu diesem Ereignis die Arbeit dieses beeindruckenden Kollegen akribisch rekonstruiert und so ein dunkles Kapitel sächsischer Justizgeschichte aufgearbeitet. Geschichte wiederholt sich nicht, aber aus ihr kann man lernen. Denn so ganz nebenbei entsteht an einem beeindruckenden Fallbeispiel ein Plädoyer für die von unserem Verband seit vielen Jahren geforderte Weisungsungebundenheit der Staatsanwaltschaft.
Bezirksgruppe Dresden
Zur besseren Planung und Vorbereitung bitten wir um Anmeldung bis zum 10. November 2025, 17.00 Uhr, unter Jens.Hertel@stadd.justiz.sachsen.de. Im Anschluss an die Veranstaltung würden wir den Abend ab etwa 18.45 Uhr gerne noch im „Augustiner an der Frauenkirche“ ausklingen lassen. Auch insoweit bitten wir um entsprechende Mitteilung des Teilnahmeinteresses.
Nachdem das Aufgreifen dieses aktuellen und bedeutsamen Themengebiets unter unseren Mitgliedern zuletzt großen Anklang gefunden hat, möchten wir unsere kleine Vortragsreihe unter dem Motto „Furchtlose Juristen“ fortsetzen mit einer Darstellung des Lebenswegs von
Dr. iur. Lothar Kreyssig
am Mittwoch, den 11. September 2024, um 17:00 Uhr, Saal 1.82, Landgericht Dresden.
Unser langjähriges Landesvorstandsmitglied PräsAG a.D. Martin Schultze – Griebler hat sich freundlicherweise dazu bereiterklärt, uns das Leben und Wirken von Dr. Lothar Kreyssig im Rahmen eines
Vortrages näher zu bringen.
Lothar Kreyssig war Richter, Bauer und Kirchenmann – und ein »vollblütiger« Sachse, wie er gern sagte. In Flöha 1898 geboren, leitete der promovierte Jurist unter anderem 1935/36 die
Bekenntnissynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens und arbeitete nach seinem Wegzug als Vormundschaftsrichter in Brandenburg. Er protestierte wohl als einziger Richter in Deutschland
gegen die Ermordung behinderter Menschen in der sog. »Euthanasieaktion« im Terrorstaat der Nationalsozialisten. Kreyssig war nach 1945 Konsistorialpräsident und
Präses der Synode der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg sowie Mitglied des Rates der EKD. Breiteren Kreisen in der Bevölkerung bekannt geworden als Gründer der „Aktion
Sühnezeichen“ war er zudem nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik auch in Zeiten der Teilung Deutschlands ein Vermittler zwischen Ost und West.
Zur besseren Planung und Vorbereitung bitten wir um Anmeldung bis zum
10. September 2024, 17.00 Uhr, bei der Bezirksgruppe Dresden.
Vorsitzender:
Jens Hertel, StA Dresden, Tel.: 0351 446-2500, Jens.Hertel@stadd.justiz.sachsen.de